Beaujolais
Willi Schedlmayer | 12. August 2010Beaujolais blanc
Chardonnay – wie im nördlicheren Burgund – und selten: nur ein Prozent der Anbaufläche in der Region ist mit Weißwein bepflanzt; der Blanc von Gravallon-Lathuilière ist gut strukturiert und im Eichenfass ausgebaut
2009 – Beaujolais Blanc – Gravallon-Lathuilière
Beaujolais Villages
Der Beaujolais Villages ist weichselfruchtig und hat eine feine Marzipannote – sehr ansprechend und typisch, dabei kräftiger Säurebiss!
2009 – Beaujolais Villages – Château Gaillard
Crus du Beaujolais
Régnié
Régnié ist als zehnter Cru erst 1988 als Appellation anerkannt worden – relativ hoch gelegen – Weine mit viel Finesse, die zugleich gut altern. André Rampon bearbeitet seinen Weinberg mit dem Pferd – eine Ikone des Bio-Weinbaus, sein Régnié ist unvergleichlich duftig und weinig: viel Seele – und erstaunlich leicht. Der 2009er braucht aber noch ein Jahr oder zwei, um sich ganz zu öffnen.
bio 2009 Régnié – Domaine André Rampon
Moulin-à-Vent
Es ist vor allem der Boden und die relativ tiefen Lagen, die den Charakter des Weines bestimmen. Ihm wird nachgesagt, dass er der haltbarste von allen Crus ist und nach zehn bis zwölf Jahren Reifenoten zeigt, die einem Rotwein von der Côte d’Or ähnlich sein können.
Serge Desperrier hat sehr schöne Lagen in Moulin-à-Vent – teilweise an der Grenze zu Fleurie. Die Weine sind wunderbar mineralisch und altern langsam und gut. Der Breynets ist der leichteste, der nach 3-4 Jahren bereits gut zugänglich ist: schlank und duftig, schönes Mineral – sehr ausgeglichen und mit viel Charakter! Der Greneriers ist deutlich muskulöser und nerviger und braucht etwas länger, kann im Alter von etwa 5 Jahren oder dann gereift (nach 10 Jahren) genossen werden. Die Monopol-Lage “Clos de La Pierre” hat manganhaltigen Boden, der eine besondere Duftnote gibt. Auch dieser Wein ist nach 5 Jahren schon köstlich, hat aber einen Reifehorizont von gut 15 Jahren.
2006 Moulin-à-Vent “Breynets” – Desperrier
2009 Moulin-à-Vent “Breynets” – Desperrier
2009 Moulin-à-Vent “Greneriers” – Desperrier
2003 Moulin-à-Vent “Clos de La Pierre” – Desperrier
2009 Moulin-à-Vent “Clos de La Pierre” – Desperrier
Fleurie
In Fleurie dominiert der Granit und Granitsand – je nach Höhe der Lagen wird der Wein fein duftig und mineralisch, oder eher schwerer und dichter.
Die Weine von Jean-Paul Champagnon zeigen beide Typen sehr schön: Champagne ist duftig, mit fast grünen Noten (von den Stängeln?) – Moriers ist dunkler, wuchtiger, mit mehr Saft und Kraft. Beide brauchen noch einige Jahre Entwicklung (trinkbar etwa ab 2013).
2009 – Fleurie “Champagne” – Domaine Jean-Paul Champagnon
2009 – Fleurie “Les Moriers” – Domaine Jean-Paul Champagnon
Morgon
Morgon ist vom Bodenaufbau her komplex – und leicht basisch; Basalt und Schiefer – aber wie umliegend auch Granitsand und Lehm. Die Weine haben ein eigenes Gepräge. Die Rotweine von Gravallon-Lathuiliere unterscheiden sich deutlich von allen anderen, die ich anbiete: ein komplexer Premium, sehr beachtlich im Abgang – und der konzentrierte Expression, der noch mindestens vier Jahre brauchen wird.
2009 – Morgon Premium – Gravallon-Lathuiliere
2009 – Morgon Expression – Gravallon-Lathuiliere
Hier mein allgemeiner Artikel zum Beaujolais und den zehn Crus