Vins de soif – vins de garde
Willi Schedlmayer | 5. Februar 2012.. was uns als Heckenklescher gilt oder Rabiatperle – oder schlicht als Brünnerstrassler, nennt mancher Franzose ebenso abfällig „Vin de soif“ und meint damit, dass man diesen Wein vielleicht gegen den Durst trinken kann, dass er sonst aber nicht der Rede wert ist. „Vin de soif“ kann aber auch durchaus positiv gemeint sein: ein jugendlicher Wein, den man in großen Schlucken trinken kann, leicht und bekömmlich – er schmeckt am besten etwas gekühlt.
Sein Gegenteil wäre der „Vin de garde“, der eine Zeit der Reife braucht – und dessen Genuss sich nicht im Löschen des Durstes erschöpft. Er wird mit Kennerschaft getrunken, wir bewundern seine Komplexität, vergleichen ihn mit anderen Weinen – am besten im sprachlichen Austausch mit einem kundigen Gegenüber. Aber wie auch der „Vin de soif“ kann dieser wertvollere Wein ein gutes Mahl begleiten, wird uns zuträglich sein, wenn wir ihn „nicht über den Durst trinken“, oder uns berauschen, wenn es das ist, was wir mit ihm suchen.
Meine „Vins de soif“ des Jahres 2012: Nicht nur die ganz jungen Jahrgänge sind wunderbar! (bitte auch die Rotweine leicht gekühlt – also bei 14-16 Grad).
Weißweine
2011 Veltliner: Wagramterrassen – Wimmer-Cerny (ab April 2012) 8,50 Euro
2011 Riesling Vogelthen – Söllner (ab April 2012) 9,50 Euro
2010 Aligoté – Domaine Maréchal (ab April 2012) 15,50 Euro
2011 Bordeaux blanc – Château Coursou (ab April 2012) 8,50 Euro
2010 Sauvignon blanc de Touraine – Clos Roche Blanche (ab April 2012) 11,50 Euro
Rosé
2011 Château Coursou (ab April 2012) 8,50 Euro
Rotweine
2010 Touraine rouge (Côt et Cabernet) – Clos Roche Blanche (ab April 2012) 9,00 Euro
2009 Côtes du Rhône – Domaine Roche-Audran 10,00 Euro
2010 Cabernet Sauvignon – Vicente Gandia 8,50 Euro
2010 Tempranillo – Vicente Gandia 8,50 Euro
2005 Bourgogne Côte Châlonnaise – Guy Chaumont 12,50 Euro