Kartenübersicht Bordeaux
Willi Schedlmayer | 15. Juli 2010Datei:Weinbaugebiete-frankreich-bordeaux.png
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2018 Riesling Terrassen – Klasse-Riesling, schöne Säure, mineralisch
2019 Grüner Veltliner Mollands – leicht, zugleich dicht und lebendig
2018 Grüner Veltliner Urgestein Natural – großer “Natur-Wein”, der alles hat und fast nix kost (unfassbar gut)
2015 Grüner Veltliner Alte Reben – im Holz ausgebaut – extrem leicht und zugleich extrem dicht, ein Weltwunder
- die Weine von Matthias Hager sind so was von überzeugend und gut .. ganz besonders auch die Schaumweine, die bei mir auch noch kommen werden
http://www.hagermatthias.at/hm-winzer.htm
2019 GV Steinfeder
2019 GV Federspiel Oberhauser
2019 GV Federspiel Supperin
2015 GV Smaragd Kellerberg
2014 GV Smaragd Achleiten
2015 Riesling Smaragd Küss den Pfennig
- vorerst hier nur eine kleine Auswahl an Weinen .. meine Bestände sind aber weitaus größer und gehen bis 1990 zurück (und alles schmeckt immer noch herrlich) .. die Arbeit von Theresa Harm und ihres Vaters muss ich einmal in einem eigenen Artikel würdigen
Sortentypische Rotweine
Blauer Portugieser
2006 Bergmann Retz
Zweigelt
2008 Andert Pamhagen
2006 Bergmann Retz
Blaufränkisch
2007 Körper Eisenberg
2006 Körper Eisenberg
2000 Heinrich, Johann Deutschkreutz Goldberg
Blauer Burgunder – Pinot noir
1999 Hofbauer Unterretzbach
Merlot – Cabernet Franc
2000 Nebenführ Mitterretzbach
2003 Nebenführ Mitterretzbach
Rotweine im Barrique ausgebaut
Zweigelt
2000 Bauer Jetzelsdorf Reserve
1998 Glatzer Göttlesbrunn Dornenvogel
2000 Wimmer-Cerny Fels/Wagram Cuvée Allier
2000 Schwarzböck Hagenbrunn Reserve
1999 Leth Fels/Wagram Gigama
Blaufränkisch
2000 Lentsch Podersdorf Lüss
1997 Franschitz Unterpetersdorf Barrique
1999 Heinrich, Johann Deutschkreutz Goldberg Reserve
Blauer Burgunder – Pinot noir
2001 Leth Fels/Wagram Prestige
2001 Beck Gols
Cabernet Sauvignon
1996 Edelmann Göttlesbrunn
1997 Franschitz Unterpetersdorf
1994 Wieder Neckenmarkt
Cuvée
2004 Andert Pamhagen
1997 Zull Schrattenthal Exlusiv
1999 Zull Schrattenthal Exlusiv
1997 T.FX.T Arachon Blaufr – Cabernet Sauv.
Gereifte Rotweine
Blaufränkisch
1995 Wieder Neckenmarkt Bodigraben, Barrique
1993 Franschitz Unterpetersdorf
Blauer Burgunder – Pinot noir
1997 Franschitz Unterpetersdorf
Cabernet Sauvignon
1996 Edelmann Göttlesbrunn
1994 Wieder Neckenmarkt
Cuvée
1994 Prieler Schützen a Geb Zweigelt – Cab.-Sauv.
- die Seite wurde vor 10 Jahren erstellt – ich hebe im Jänner 2020 einzelne Weine hervor, die eventuell sogar noch verfügbar sind:
Alsace blanc
bio – sans soufre 2001 Pinot blanc, sans SO2 – Domaine Pierre Frick
bio 2001-02 Riesling – Domaine Pierre Frick
bio 2006 Riesling Bihl – Domaine Pierre Frick
bio 2006 Pinot blanc – Domaine Pierre Frick
bio 2004 Brut de Brut – Domaine Pierre Frick
Loire blanc
bio 2002 Muscadet Sèvre et Maine, Granite
- der 2002 ist aus, der 2010 war im Jänner 2020 top!
bio Brut – Domaine de l’Ecu
bio 2003 Clos du Bourg, moelleux – Domaine Huet
bio 2003 Le Vodanis, sec – Domaine Huet
bio 2001 Le Vodanis, sec – Domaine Huet
bio 2002 Le Haut-Lieu sec – Domaine Huet
bio 1995 Le Mont moelleux – Domaine Huet
bio 2004 Sancerre, Terres Blanches – Vignoble Dauny
bio 2001 Sancerre, Clos du Roy – Vignoble Dauny
Bourgogne blanc
bio 2011 Aligoté – Guy Chaumont
bio 2008 Givry blanc “Les Plants sont Fleuris” – Guy Chaumont
bio 2008 Hautes Côtes de Nuits, Les Plançons – Patrick Hudelot
bio 2004 Rully 1er Cru – Domaine de Suremain
bio 2007 Rully 1er Cru – Domaine de Suremain
bio 2009 Rully 1er Cru – Domaine de Suremain
bio 2006 Rully 1er Cru – Domaine de Suremain (0,375 l.)
bio 2006 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain
bio 2008 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain
bio 2009 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain
bio 2001 Rully – Domaine de Villaine 14,50 (Restflaschen)
2009 Aligoté – Claude Maréchal
2010 Aligoté – Claude Maréchal
2009 Bourgogne Cuvée Antoine – Claude Maréchal
2010 Savigny-les Beaune – Claude Maréchal
1997 Les Cras – Olivier Mérlin
Bordeaux blanc et rosé
bio 2011 Bordeaux superieur – Château Coursou
bio 2006 Graves – Château Méric
Sud-Ouest blanc
2008 Domaine Cambos Ugni blanc – Colombard
bio 2005 Bergerac, Cuvée des Conti – Tour des Gendres .. schwach .. oxidiert
bio 2002 Bergerac, Cuvée Allier – Château Richard
bio 2004 Bergerac, Cuvée Allier – Château Richard
bio 1999 Saussignac, Tradition – Château Richard – das strahlt wirklich
bio 2003 Saussignac, Coup de Cœur, 0,5 l – Ch. Richard – himmlisch
2001 Bergerac – Conti, Tour des Gendres
2002 Gaillac, Renaissance – Rotier
2005 Bergerac – Conti, Tour des Gendres – Moulin des Dames – enttäuschend
Roussillon blanc
bio 2006 Grenache blanc – Ferrer Ribière
Limoux blanc
bio 2002 Chardonnay – Domaine Delmas .. immer noch beachtlich
Enserune blanc
2007 Enseduna Vementino Grande Reserve
2008 Enseduna Marsanne Grande Reserve
Clairette de Bellegarde
2006 Terre des Chardons
Provence blanc
2006 Blanc de Blancs – Domaine Richeaume
2006 Sauvignon blanc – Domaine Richeaume
2006 Viognier – Domaine Richeaume
1998 Viognier – Domaine Richeaume
Rhône sud blanc
bio Muscadin (rosé) – Domaine Terres de Solence
bio 2004 Léonides – Domaine Terres de Solence
bio 2007 Valrèas – Domaine de la Grande Bellane
bio 2006 Châteauneuf du Pape – Domaine Pierre André .. im Alter von 10 Jahren nicht so schlecht
bio 2003 Châteauneuf du Pape – Domaine Pierre André
Rhône nord blanc
2001 Crôzes-Hermitage – Domaine du Colombier
1999 St. Joseph – Pierre Gonon
2000 St. Joseph – Pierre Gonon
2001 St. Joseph – Pierre Gonon
2003 St. Joseph – Pierre Gonon
Assemblage
Grundweine, Jahrgänge
Vom Wein zum Schaumwein
Hochwertige Schaumweine wie Crémant und Champagner werden aus fertigem Weißwein gemacht, der in der Flasche mit Hefe und Zuckerlösung versetzt wird, damit noch einmal eine alkoholische Gärung möglich wird. Dabei entsteht Kohlendioxyd, das bei dieser Gärung in der Flasche nicht entweichen kann und so im Schaumwein erhalten bleibt.
Rebsorten
Blanquette de Limoux
Crémant
Champagner
Farbe
Rotwein wird aus reifen blauen Trauben gemacht, indem der Saft über mehrere Tage oder Wochen in Kontakt mit den angepressten Schalen bleibt. Dabei entzieht der Saft den Schalen Farbstoffe, Extrakte und Tannine. Nach einer derartigen mehrwöchigen Mazeration ist der Saft bereits dunkel gefärbt mit Purpur- und Violett-Tönen. Ein schönes Rot ergibt sich meist erst im fertigen Wein nach mehrjähriger Lagerung. Nach der alkoholischen Gärung (Zucker wird zu Alkohol fermentiert) wird meistens auch die malolaktische Fermentation gemacht (Säureabbau) – zu erinnern ist aber daran, dass in Österreich dieses Verfahren bis weit in die Achtziger Jahnre hinein weitgehend unüblich war. Ich habe heute noch Weine aus dem Jahr 1986, die diesen spitzen Säureton haben – dadurch aber auch erstaunlich frisch geblieben sind.
Das mögliche Farbspektrum des fertigen Rotweins geht also von Violett über Purpur zu Rubin und Granatrot, Karmin, Ziegelrot, Orange, Braun – womit bereits der Alterungsprozess und die Verfärbung mit der Zeit angesprochen ist.
Reifung
Beim jungen Rotwein hat die Farbe oft noch Purpur- und Violetttöne, der Wein ist fast undurchsichtig – älterer und reifer Rotwein ist transparenter mit deutlichem Rot-Ton, am Rand bereits ziegelfarben oder Orange getönt. Alter und ganz alter Wein wird immer heller und färbt ins orange-braune.
Die Reifung, die für Rotwein sehr oft wichtig ist, bringt aber auch die Extrakt- und Aromastoffe sowie die Tannine erst ins Gleichgewicht.
Einfache Weine werden in ihrer Fruchtphase reif und sollten in den ersten 2-3 Jahren getrunken werden. Weine mit genügend Tannin und Säure können sich auch nach der ersten Fruchtphase positiv entwickeln und erreichen dann erst ihr volles Gleichgewicht. Die Reifearomen machen dann die Schönheit des Weines aus. Eine solche Reife nach der Fruchtphase wird normalerweise 5-10 Jahre nach der Lese erreicht. Die wertvollsten Weine haben eine noch langsamere Entwicklung. Bordeaux und Burgund sind Regionen, in denen Reifung Tradition hat. Die großen Weine “öffnen” sich erst nach vielen Jahren. (auf meine 86er Margaux warte ich immer noch).
Tannin
Tannin ist Gerbstoff, der bei der Mazeration von der Schale in den Most gelangt. Je nach Dauer der Mazeration, der Qualität der Trauben und der Rebsorte ist der Wein dann von diesen Gerbstoffen geprägt. Im Jungwein ist das Zusammenziehende stärker wahrnehmar (der Wein ist adstringierend) – mit der Reifung, manchmal erst über Jahrzehnte, mildert sich der Gerbstoffgehalt, der Wein wird hamonischer. Tannin ist mithin auch ein maßgeblicher Bestandteil für die Haltbarkeit des Weines.
Dickschalige und dunkle Traubensorten haben oft mehr Tannin, besonders Tanninreich sind Cabernet Sauvignon, Malbec und Tannat, weniger tanninreich etwa Merlot, Grenache und Pinot noir. Als besonders typisch wegen ihres Gerbstoffgehaltes gelten Madiran (mit der Sorte Tannat) und Cahors (Rebsorte Malbec). Letztlich ist es aber immer eine Frage der Vinifikation, wielange die Tannine im Wein brauchen, um harmonisch eingebunden zu sein. Einzelne Rhône-Weine wie der Hermitage oder der Châteauneuf-du-Pape, die großen Burgunder und Weine aus Bordeaux etwa können sich über Jahrzehnte positiv entwickeln.
Säure
Viel zu wenig beachtet ist, dass auch Rotwein reife Säure braucht. Es macht geradezu einen guten Rotwein aus, dass er nicht zu wenig und eine hochwertige Säurestruktur hat. Freilich gilt hier, dass es Regionen gibt, wo durch das Klima die Säurebildung begünstigt wird und manchmal eher das Problem von zuviel Säure da ist: etwa im Loiretal – oder wegen des Klimas gar keine großen Rotweine mehr wachsen, wie in der Champagne (was hier an Rotwein wächst ergibt aber einen ausgezeichneten Grundwein für großartige Schaumweine!). In südlicheren Regionen, wie im südlichen Rhônetal oder im Languedoc, haben die Weine von Natur aus weniger Säure, sind runder, fleischiger – aber auch hier gilt: die besten Weine haben einen schönen Säureanteil.
In Regionen wie Bordeaux oder Burgund ist zu beobachten, dass große Jahre auch eine wertvolle Säure haben, in Bordeaux etwa 2005, in Burgund 2002 und 2005, während ein Hitzejahrgang wie 2003 zwar reife Weine ergibt, aber keine hochwertige Säure.
Farbe
Weißwein wird aus reifen Trauben gemacht, deren Schale grün-gelb oder gold-gelb, ocker-gesprenkelt, manchmal in Kupferschimmer gefärbt ist – im Gegensatz zu Rotwein, der aus reifen Trauben mit blaufarbener Schale gemacht wird. Ein Sonderfall sind “weißgepresste” Rotweintrauben (blaue Trauben werden schnell abgepresst, damit der Saft keine Farbe von den Schalen annimmt).
Zur Herstellung von Weißwein wird es einen eigenen Artikel geben (->)
Weißwein wird also vor allem einmal über die Farbe der Trauben definiert, dann auch durch die Herstellungsweise (der Saft wird nicht so lange auf den Schalen gelassen, wie beim Rotwein, dadurch kann er nicht so viel Stoffiges extrahieren) – im Endeffekt ist es der Wein selber, der sich farblich vom Rotwein unterscheidet: Weißwein kann fast wasserhell sein, grün-golden hell schimmern, in kräftigem Gelb leuchten, im Alter gar Ocker- oder Brauntöne haben (und darin einem ganz alten Rotwein schon wieder ähnlich sein).
Einmal möchte ich mit Blinden reden, wie sie Weißwein erleben! Überhaupt: den Kontakt zu blinden Weinliebhabern suchen, von ihnen wäre manches zu lernen.
Temperatur
Weißwein ist also ein heller Wein, tendenziell von gelblicher Farbe – aber das ist nicht alles! Die Welten von Weißwein und Rotwein sind voneinander getrennt .. durch ein paar Grad Celsius in der Trinktemperatur. Weißwein wird allgemein kühler getrunken als Rotwein. Ist das so gravierend? Ja!
Weißwein nicht zu kalt trinken – leichte und frische Weißweine können mit ca. zehn bis zwölf Grad Celsius getrunken werden, kräftigere Weinen dürfen etwas wärmer sein, etwa 12-14 Grad Celsius.
Säure
Einer der wesentlichen Parameter für Wein ist die Qualität seiner Säuren. Im Alkoholisch vergorenen Wein finden wir vor allem Weinsäure und meist auch etwas Apfelsäure. Der Anteil an Apfelsäure kann abgebaut werden, wie man sagt: durch Milchsäurebakterien. Übrig bleibt die “mildere” Weinsäure. So kann man Weißweinwelten unterscheiden – mit und ohne Säureabbau. Beim Österreichischen Weißwein wird traditionell die Säure nicht abgebaut, im französischen Burgund sehr wohl.
Intensität und Qualität der Säuren unterscheiden Weine: rassig-kräftige Säure bei den Weißweinen der Loire, milde, kaum spürbare Säure bei den Weißweinen im südlichen Rhônetal (sie sind runder, sagt man). Unterschiede aber auch innerhalb einer Region: Im Elsass finden wir reifere, üppigere Weine von den Hängen, die sich von Strassbourg nach Süden ziehen – weiter “oben” (am Rhein) bei Mulhouse aber schlankere und säurereichere Weiße. Oder zwischen einzelnen Rebsorten: Säurestraffer Gros Plant – oder üppiger Chenin blanc im Loiretal etwa.
Extrakt und Alkohol
Ein “schwerer” Wein hat beides: viel Extrakt und mehr Alkohol. Dies sind mengenmäßíg die wichtigsten nicht-wässrigen Bestandteile des Weines.
Alter
Ein leichter, fruchtig-frischer Weißwein sollte in seinen ersten Jahren getrunken werden. Es gibt aber trockene Weißweine, die sich über mehrere Jahrzehnte positiv entwickeln – das Alterungspotenzial eines Süßweines kann ein Jahrhundert überschreiten. Mit dem Alter entwickeln sich die Aromen, werden kräftiger, wandeln sich – der Wein nimmt Farbe, wird intensiver im Farbton, dunkler.
Restsüße
Spät gelesene Trauben erbringen einen so süßen Saft, dass nicht der ganze Zucker in Alkohol vergoren werden kann oder soll. Wenn die Vergärung durch Alkoholbeigabe (‘Branntwein) abgestoppt wird, spricht man von gespriteten Weinen (Port-Wein, Madeira, Vin doux naturel etc.). Die Gärung kann aber auch durch Schwefelzugabe oder Temperaturführung reguliert werden. Die süßesten Weine haben oft weniger Alkohol – als würden die Hefen im Zucker-Schlaraffen-Land ncht mehr arbeiten wollen.
Milch & Wasser
Milch trinkt Mensch erst einmal. Der Mund schließt sich um einen mütterlichen Quell und saugt pure Wonne. Später verdoppelt sich der Quell, erste, subtile Differenzen des Gebens und Nehmens (die linke und die rechte Brust). Trinken ist hier alles, Nahrungsaufnahme, Flüssigkeitszufuhr, Zuwendung – Seligkeit. Bald aber gibt es ein Jenseits der Mutter: Wasser. Das Wasser stillt den Durst, nährt aber nicht. Hinter der Mutter tut sich eine größere Geberin auf, die Erde. Scheidung der Bedürfnisse in Hunger und Durst. Es bleibt der Wunsch nach Mundlust, die Mutter wird ihn nicht ewig befriedigen. Es bleibt die Erinnerung an ein Aufgehobensein im Ungeschiedenen, die Mund-Brust-Milch-Maschine war paradiesische Perfektion.
Wasser & Wein
Das Wasser kommt uns zu, es ist da – ohne es sind wir nicht. Es dampft und regnet, es rieselt und sprudelt – so trinken wir es im Idealfall: aus einem klaren Quell. Freilich reicht es längst nicht mehr – davon ist hier nicht die Rede. Nur soviel: Wein ist nicht wie Wasser, Wein ist nicht ohne den Menschen. Der Wein wird angebaut, der Garten muss gepflegt sein, die Ernte ist mühsam, dann hat man die Frucht – aus Ihr rinnt der Saft, der Saft vergärt wie von selbst, doch auch hier wird kein Wein ohne den Kult, die pflegliche Sorgfalt. Der Wein ist ein Getränk, dessen Herstellung abhängt von einem kulturellen Wissen. Wie wird er gemacht, wozu wird er gebraucht ..
Lebensmittel & Droge
Wir essen und trinken. Für den Durst trinken wir Wasser – wozu also Wein? Die Antworten sind vielfach. Wein besteht zum Großteil aus Wasser, ist aber immer mehr. Er enthält Nährstoffe, Vitamine, Wirkstoffe, die mancherlei vermögen – und Alkohol, der verbrannt werden muss und so auch Kalorien “bringt”, zugleich aber ein Rauschmittel und Nervengift ist. Als Lebensmittel und nur, wenn er in kleinen Mengen getrunken wird, bereichert der Wein unsere tägliche Ernährung oder krönt ein festliches Mahl – als wirkmächtige Droge dient er uns in symbolischen Riten oder wieder im Fest, wir genießen das Gift .. oder erliegen ihm in besinnungslosem Rausch und der Sucht.
Vom Genuss
Was genießen wir, wenn wir den Wein genießen? In diesem Genuss mag ein Wiederhoungsmotiv liegen, eine Gewohnheit, in der wiederum das Spiel mit der Sucht verkapselt sein kann. Der Wohlgeschmack freilich ist es, den wir genießen – ihn preisen wir gerne. Wir sprechen davon, wie gut das ist, was wir trinken, worin es sich von anderem unterscheidet, wir reden im Genuß, wir genießen gemeinsam. Stiftet der Weingenuss die Gemeinsamkeit oder besiegelt er sie? Warum lässt sich so trefflich reden und streiten über den Wein, den wir trinken? Die Herstellung dieses Produktes ist so anspruchsvoll, dass es wie ein Buch zum Gegenstand eines kulturellen Austausches werden kann. Auf einer Ebene wird geredet über das, was “in Mode” ist, was eben angesagt sein soll, auf einer anderen Ebene verständigen sich Kenner, Liebhaber, Sammler, Besessene. Und wie bei einem Buch kann es auch den einsamen Genießer geben, der, allein mit dem Wein, in bewusster Wahrnehmung seine ganze Vielfalt, sein Gewordensein und Eingebettetsein in eine kulturelle Welt Schluck für Schluck nachbuchstabiert, phantasmatisch neugestaltet, genießt.
Vom Rausch
Zu sagen ist, dass es keine allgemeine Kultur des Rausches gibt. Im Bierkeller gibt es das Schunkeln, gesungen wird manchmal auch noch in der Weinstube oder beim Heurigen – angezogen werde ich davon nicht.
Der Wein als Palliativ, der Rausch als Sucht, die Sucht als Krankheit – das blenden wir gerne aus. Wior sollen es nicht vergessen: Zuviel vom Wein ist der Gesundheit abträglich und gehört zu den Missverhältnissen in unseren Gesellschaften, die sich in prekären Arbeitsverhältnissen und unfinanzierbarem Gesundheitswesen widerspiegeln. Dennoch plädiere ich für eine neu zu findende Kultur des Rausches, der Berauschung. Zum Fest gehört das Rauschhafte und wir können es über ein wunderbares Produkt wie den Wein hereinholen.
Médoc
Linkes Ufer
Entre-Deux-Mers
Rechtes Ufer
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