La Trouvaille – Wein

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Château de Monthélie – Eric de Suremain

Willi Schedlmayer | 27. Juni 2015

Die Rotweine von Château Monthélie sind auf schwer nachvollziehbare Weise wunderbar. Wie gelingen solche Meisterwerke? Erklärt uns etwa die biodynamische Landwirtschaft wirklich schon alles? Ich möchte es polemisch zuspitzen. Auf der Website von Chateau Monthélie erfahren wir, dass auch eine Hühnerschar zu den Mitarbeiterinnen gezählt wird. Die Hendln marschieren also geschlossen vom Schloss in den Weingarten – unter den ungläubigen Blicken der Dorfbewohner. Im Weinberg scharren sie unter den Rebstöcken – und belüften so den Boden auf graziöse Art und Weise. Nach einem Wurm-Imbiss lassen sie noch einen kleinen Dung-Patzen zurück und schreiten vor Einbruch der Dämmerung wieder in die herrschaftliche Stallung zurück. Ist hier schon das Geheimnis der unglaublichen Finesse der Weine gelüftet? Oder gibt vielleicht die individuelle Betreuung von Einzelparzellen durch sogenannte Tâcherons den Ausschlag? Die 1er Cru Lage Clou des Chênes etwa wird ganzjährig von Laure gepflegt. Die Krallen der Hühner und die feingliedrigen Frauenhände von Laure – und dann noch die nackten Füße von Eric beim Einmaischen – und mit Sicherheit die feine Nase von Dominique, die den Ausbau mit überwacht: alles trägt dazu bei, dass wir diese kostbaren Tropfen im Glas haben können. Zugespitzt könnte man sagen, dass hier trotz größter Naturnähe (Biodynamischer Weinbau, Spontangärung, Mondphasenfüllung etc.) Weine entstehen, die sehr weit von der Naturweinszene entfernt sind – vielmehr erfüllen sie auf paradox-perfekte und äußerst subtile Weise die Vorgaben von Region und Terroir.

bio 2010 Rully 1er Cru Préaux (0,375) – Domaine de Suremain

bio 2009 Rully 1er Cru Préaux (0,375) – Domaine de Suremain

bio 2012 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain (ab 2018 im Verkauf)

bio 2009 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain

bio 2006 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain

bio 2005 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain

bio 2002 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain

bio 2011 Monthélie – Château de Monthélie

bio 2010 Monthélie – Château de Monthélie (ab 2018 im Verkauf)

bio 2009 Monthélie – Château de Monthélie (ab 2017 im Verkauf)

bio 2006 Monthélie – Château de Monthélie

bio 2005 Monthélie – Château de Monthélie

bio 2004 Monthélie – Château de Monthélie

Halbflaschen 1er Cru

bio 2009 Monthélie 1er Cru “Le Clou des Chênes” – Château de Monthélie  (0,375 l.)

bio 2010 Monthélie 1er Cru “Le Clou des Chênes” – Château de Monthélie (0,375 l.)

bio 2009 Monthélie 1er Cru “Sur la Velle” – Château de Monthélie  (0,375 l.)

bio 2010 Monthélie 1er Cru “Sur la Velle” – Château de Monthélie  (0,375 l.)

Normalflaschen 1er Cru

bio 2012 Monthélie 1er Cru “Sur la Velle” – Château de Monthélie (ab 2020 im Verkauf)

bio 2010 Monthélie 1er Cru “Sur la Velle” – Château de Monthélie (ab 2018 im Verkauf)

bio 2009 Monthélie 1er Cru “Sur la Velle” – Château de Monthélie (ab 2017 im Verkauf)

bio 2006 Monthélie 1er Cru “Sur la Velle” – Château de Monthélie

bio 2005 Monthélie 1er Cru “Sur la Velle” – Château de Monthélie

bio 2002 Monthélie 1er Cru “Sur la Velle” – Château de Monthélie

bio 2012 Monthélie 1er Cru “Le Clou des Chênes” – Château de Monthélie (ab 2020 im Verkauf)

bio 2010 Monthélie 1er Cru “Le Clou des Chênes” – Château de Monthélie (ab 2020 im Verkauf)

bio 2009 Monthélie 1er Cru “Le Clou des Chênes” – Château de Monthélie (ab 2019 im Verkauf)

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Rotwein

Eric de Suremain – Château de Monthélie

Willi Schedlmayer | 27. Juni 2015

Die Herrschaft von Monthélie gehörte mit eigenen Weingärten lange zu Cluny, ging aber 1722 in den Besitz eines Apothekers aus Beaune über, der es seiner Tochter als Mitgift gab. In der Mitte des 18. Jahrhundert wurde das Château in seiner heutigen Gestalt zu Gebäudeteilen aus dem 16. Jahrhundert errichtet – seit 1903 wird das Gut in direkter Linie von der Familie de Suremain bewirtschaftet. Eric de Suremain ist 1978 in den väterlichen Betrieb eingestiegen und hat das Weingut nach seiner Eheschließung mit Dominique 1983 übernommen. Seit 1996 wird biologisch gearbeitet, seit 2000 auch alljährlich durch Bio-Zertifikat bestätgt. Die biodynamische Arbeitsweise wird als „Philosophie“ reklamiert (vgl. Website des Weingutes:http://www.domaine-eric-de-suremain.com/philosophie.php).

Die Weinlagen in Rully sind 1930 durch Heirat in die Familie gekommen – und so hat das Weingut heute Lagen an der Côte Chalonnaise und der Côte de Beaune.

Der Link zu den Weißweinen:  Die Weine aus Rully

Der Link zu den Rotweinen: Die Weine aus Monthélie

Website Chateau Monthelie

Ansicht grande rue – google-view

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Rotwein

Eric de Suremain – Rully 1er Cru

Willi Schedlmayer | 27. Juni 2015

Die Weinlagen in Rully sind 1930 durch Heirat in die Familie gekommen.

Die Weißweine

Rully 1er Cru. Von den 1er Cru-Lagen Pillot und Cloux gemeinsam verarbeitet wird der „einfache“ 1er Cru. Die jüngsten Reben sind 1992 gepflanzt – die ältesten 1920. Schonende Pressung, Vorklärung durch Gravitation, Batonnage. Vergärung durch indigene Hefen im Fass. Wie in Burgund üblich, wird auch malolaktisch vergoren. Ausbau insgesamt ca. 15 Monate. Kieselgurfiltration, abziehen und abfüllen wird nach Mondstand vorgenommen. Die Schwefelmenge ist etwa im 2011er relativ hoch: freier Schwefel 41 mg/Liter. Das ist ein Wert, der auch in guten Non-Bio-Weinen nicht höher ist. Die Weißweine bei de Suremain kann man also so charakterisieren: In der biodynamischen Landwirtschaft wird bei existierender Monokultur versucht, die Gesundheit der Reben optimal zu fördern – die Vinifikation ist technikfern (trotz pneumatischer Presse) und risikoscheu (Entschleimung, Filtration, Schwefelung) – in der Wahl des Zeitpunktes wieder zum Biodynamischen gewandt und mit der Spontangärung das Potenzial der biologischen Landwirtschaft nutzend. In Summe erhalten wir Weine, die aus optimal gesunden Trauben regionaltypisch bereitet werden und den Jahrgang sehr individuell zum Ausdruck bringen. Diese Weine sind, vor allem in den Jahrgängen 2004, 2007 und 2011 in einer für Burgund eher raren Weise den „Naturweinen“ ähnlich (die sie, allein von der Schwefelmenge her, aber nicht sind).

bio 2011 Rully 1er Cru – Domaine de Suremain

ältere Jahrgänge in Kleinmengen:

bio 2009 Rully 1er Cru – Domaine de Suremain (auf Anfrage)

bio 2006 Rully 1er Cru – Domaine de Suremain

bio 2005 Rully 1er Cru – Domaine de Suremain

bio 2004 Rully 1er Cru – Domaine de Suremain

Monopollagen: zwei kleine 1er Cru Parzellen mit Lagennamen (gemeinsam nicht einmal ein Hektar) sind in Alleinbesitz von de Suremain – Meix Caillet und Agneux. Agneux wurde 2008 neu ausgepflanzt – die erste separate Abfüllung erfolgte mit dem Jahrgang 2012. Meix Caillet ist 1981 ausgepflanzt – beide Weine werden in gebrauchten und neuen Fässern vergoren und ausgebaut. Die Erträge in diesen Lagen werden extrem niedrig gehalten (in besonders günstigen Jahren um die 30 hl/ha – in schwierigen Jahren nicht einmal die Hälfte!), die Weine kommen mit weniger Schwefel aus (meist zwischen 20-25 mg/l freier Schwefel). Diese Weine sind besonders gut haltbar und bauen sich über viele Jahre zu aromatisch dichten, perfekt säurebalancierten und terroirtypischen Burgundern aus.

Abgabe nur an Stammkunden in Kleinmengen.

bio 2004 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain

bio 2005 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain

bio 2006 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain

bio 2008 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain

bio 2009 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain

bio 2010 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain  -  auf Anfrage

bio 2012 Rully 1er Cru Meix Caillet – Domaine de Suremain – auf Anfrage

bio 2012 Rully 1er Cru Agneux – Domaine de Suremain – auf Anfrage

Die Rotweine

bio 2010 Rully 1er Cru Préaux (0,375) – Domaine de Suremain

bio 2009 Rully 1er Cru Préaux (0,375) – Domaine de Suremain

bio 2012 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain (ab 2018 im Verkauf)

bio 2009 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain

bio 2006 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain

bio 2005 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain

bio 2002 Rully 1er Cru Préaux – Domaine de Suremain

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Rotwein

Santenay – Maranges

Willi Schedlmayer | 9. Juni 2015

Côte de Beaune – Santenay und Maranges

- erst voriges Jahr habe ich diesen südlichsten Teil der Côte de Beaune “wiederentdeckt” – eine atemberaubende Landschaft .. und noch so abgeschieden, wie man sich Burgund sonst nur träumen kann. Ein mächtiger süd-östlciher Abhang, gekrönt von Kalkkllippen und einem Waldsaum – die Dörfer burgundisch-verstockt und stein-schwarz. Hier gibt es was zu entdecken – und wirklich: viele Produzenten arbeiten wie vordem .. und auch die Preise sind danach. Die Domaine Chevrot ist ein aufstrebender Bio-Betrieb – bei mir in der Testphase.

2013 bio – Maranges blanc – Domaine Chevrot

2013 bio – Hautes Côtes de Beaune – Domaine Chevrot

2013 bio – Maranges „sur le Chêne“ – Domaine Chevrot

2013 bio – Maranges 1er Cru „Les Clos Roussots“ – Domaine Chevrot

2013 bio – Santenay Villages – Domaine Chevrot

2013 bio – Santenay 1er Cru „Clos Rousseau“ – Domaine Chevrot


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Rotwein

Châteauneuf-du-Pape

Willi Schedlmayer | 6. Februar 2015

Châteauneuf-du-Pape ist der große Wein des südlichen Rhônetals – ein südlicher Gegenpart zu Hermitage und Côte Rôti weiter nördlich. Die wesentlichen Parameter hier sind geologisch determiniert (etwa die berühmten Galets, faustgroße, vom Fluss vor Urzeiten glattgeschliffene Steine), oder durch das Klima – unter anderem sorgt der Mistral für Teperaturwechsel – besonders auch durch das jeweilige Mikroklima und nicht zuletzt durch die Kulturarbeit des Menschen (seit 1309 Clemens V. in Avignon als Papst residierte, wurde der Weinbau in Châteauneuf-du-Pape besonders gefördert).

Châteauneuf-du-Pape war wesentlich beteiligt am Aufbau des Systems der Appellations Controlées und mit St. Émilion die früheste eigenständige Appellation (1936). Für den Rotwein gibt es 13 erlaubte Rebsorten (die wichtigsten: Grenache, Syrah und Mourvèdre), die Lese ist manuell, Chaptalisation ist verboten, niedrige Höchsterträge sind festgelegt (durchschnittlich 35 hl/ha).

Wie anderswo gibt es keinen einheitlichen Weinstil – doch aber eine Typizität des roten Châteauneuf-du-Pape: Es ist ein Wein von sehr reifen Trauben, die dennoch eine gute Säure haben. In der Jugend kann er sehr wild schmecken, reift aber in guten Jahren 15-30 Jahre fein und entwickelt in der Reife dann einen attraktiven Duft und harmonischen Geschmack. Die Bandbreite reicht von eher robusten und streng-tanninigen Weinen bis zu hocheleganten Weinen, die einem Burgunder an Finesse kaum nachstehen.

Domaine Tour Saint Michel

2016 Châteauneuf du Pape rouge –Deux soeurs

2017 Châteauneuf du Pape rouge –Deux soeurs

2017 Châteauneuf du Pape rouge – Lion

2015 Châteauneuf du Pape rouge – Lion

2016 Châteauneuf du Pape rouge – Feminessance

2017 Châteauneuf du Pape rouge – Feminessance

2016 Côtes du Rhône rouge

2017 Côtes du Rhône rouge

2019 Côtes du Rhône blanc

2019 Rosé “L’insomnie”

Die Weine von Tour St. Michel haben sich bei mir sehr schnell zu den beliebtesten der Region entwickelt – das hat nicht nur mit der Qualität der Weine zu tun, sondern auch mit der Spannbreite des Angebots:  vom mild-freundlichen Rosé über ganz ausgezeichnete weiße und rote CdR, die so gut sind, dass sie manche Villages-Weine in den Schatten stellen .. und dann die “großen” Weine mit dem Papst-Siegel – Deux Soeurs ist urtypisch und wunderbar balanciert zwischen Finesse, Komplexität und Reichhaltigkeit, Lion ist wuchtiger und hat mehr Tannin, Feminessance ist im neuen Holz ausgebaut und hat wiederum enorme Finesse, es sind allesamt Weine zum Schwelgen und allemal preiswert (wenn auch nicht billig)

Domaine L’Or de Line

bio 2016 Châteauneuf du Pape rouge – Domaine L’Or de Line

bio 2012 Châteauneuf du Pape rouge – Domaine L’Or de Line

bio 2012 Châteauneuf du Pape rouge – Cuvée Paul Courtil

bio 2016 Châteauneuf du Pape rouge – Cuvée Paul Courtil

.. neu im Programm – Bio-Châteauneuf-du Pape mit frischer Säure .. feine Sache, eher zart im Charakter (noch etwas ungewohnt) .. die Cuvée Paul Courtil prächtig und tiefgründig

Domaine de Pignan

2017 Châteauneuf du Pape rouge Tradition – Domaine de Pignan

2016 Châteauneuf du Pape rouge Tradition – Domaine de Pignan

2015 Châteauneuf du Pape rouge Tradition – Domaine de Pignan

großer Jahrgang .. noch viel zu jung

2014 Châteauneuf du Pape rouge Tradition – Domaine de Pignan

viel Schwung, feine Säure .. jetzt schon sehr gut! Letzte Flaschen

2013 Châteauneuf du Pape rouge Tradition – Domaine de Pignan

großartiger Jahrgang!

2010 Châteauneuf du Pape rouge Tradition – Domaine de Pignan

2009 Châteauneuf du Pape rouge Tradition – Domaine de Pignan

burgundische Finesse, beginnende Reife – herrlich

2015 Châteauneuf du Pape – Cuvée Coralie & Floriane

2013 Châteauneuf du Pape – Cuvée Coralie & Floriane

2010 Châteauneuf du Pape – Cuvée Coralie & Floriane

2007 Châteauneuf du Pape – Cuvée Coralie & Floriane

2006 Châteauneuf du Pape – Cuvée Coralie & Floriane

Der rote “Tradition” (überwiegend Grenache) ist von burgundischer Finesse – delikat! Jetzt bereits sehr schön trinkbar und immer noch vielversprechend (ein Wein, der gewaltig eingeschlagen hat bei meinen Kunden und auch solche überzeugt hat, die bisher dieser Region eher skeptisch gegenüber gestanden sind). Die Cuvée speciale ist im Barrique ausgebaut, der Anteil an Alten Reben höher, Syrah und Mourvèdre drängen den Grenache zurück. Längere Maischezeit bringt feine Tannine: hier haben wir den dunkleren und aromatischeren Typ von Châteauneuf-du Pape, der über Jahrzehnte langsam reift. Der 2010er hat Parker besonders gut geschmeckt (ist auch schon bald aus), der 2007er ist bereits gut trinkbar und wird sich auf dieser Höhe jetzt schön weiter entwickeln, der 2006er hat ein außergewöhnliches Gleichgewicht zwischen feinsten Tanninen, guter und elegenater Säure und dem für die Region typischen Wäremton – großartig! Eigentlich sind diese drei Weine zu teuer, aber was solls: hie und da kann man sich ein solches Flascherl gönnen (und wir brauchen sie für die Verkostungen, damit dieser andere Aspekt von Châteauneuf-du Pape hereinkommt (so eine Art “männliches” Schönheitsideal, in dem Kraft und Harmonie sich perfekt paart).

Domaine Pierre André

bio 2003 Châteauneuf du Pape – Domaine Pierre André

bio 1999 Châteauneuf du Pape – Domaine Pierre André – letzte Flaschen

bio 2000 Châteauneuf du Pape – Domaine Pierre André – letzte Flaschen

Châteauneuf-du-Pape: Heute eine Touristenfalle – einst exterritoriales Gebiet des Erzbischofs von Avignon. Le Pen schwingt Reden hier – aber zu welcher Partei gehört der Bürgermeister? Geschichtsträchtig, politisch-geografisch nahe zu Orange (wo die Front National den Bürgermeister stellt), in Sachen Wein der Brennpunkt im südlichen Rhônetal. Wer einfach nur teure Rotweine mit großem Namen sucht, wird hier fündig, Tatsache ist aber, dass es kaum einen anderen Wein Südfrankreichs gibt, der so schön altert. Es lohnt sich also, nach sympathischen Produzenten zu suchen.

Jacqueline André führt gemeinsam mit ihrer Schwester das Weingut, das bereits ihr Vater Pierre als Bioweingut zertifiziert hat und auf dem seit 1992 biodynamisch gearbeitet wird. Die Weine sind sehr harmonisch und fein und altern langsam und schön. Die einzelnen Jahrgänge sind sehr individuell ausgeprägt: der 2000er ein Jahrgang mit großer Tiefe, der 1999er eleganter und etwas leichter, der 2003er wuchtig aber nicht zu  schwerfällig, der 2005er wieder ganz groß und noch sehr jung. Köstlich sind auch die Weißen (siehe Weißweine). Einem dänischen “Liebhaber” verdanken wir die informative Seite über das Weingut unten:

  • Website zu Domaine Pierre André

  • Clos des Papes – Châteauneuf-du-Pape

2000 Châteauneuf-du-Pape – Clos des Papes

1999 Châteauneuf-du-Pape – Clos des Papes

1998 Châteauneuf-du-Pape – Clos des Papes

1995 Châteauneuf-du-Pape – Clos des Papes

1999 Châteauneuf-du-Pape – Clos des Papes, 1,5 l

Es muss 1990 gewesen sein, dass ich das Weingut zuerst besuchte – Paul Avril persönlich zeigte stolz seinen Keller und das Weinlager, wo man Jahrgänge bis weit in die 70er Jahre zurück nicht nur besichtigen, sondern flaschenweise auch kaufen konnte. Man hat drei bis vier jüngere Jahrgänge gekostet, der jüngste war immer der preisgünstigste, und sich kartonweise eingedeckt – und dazu noch ein paar alte  Flaschen von einem besonderen Jahrgang eingepackt. Und beim zweiten oder dritten Besuch hat Paul Avril noch die eine oder andere Flasche so dazu gegeben. Als wäre die Welt in Ordnung. Sein Sohn Paul-Vincent hat dann in wenigen Jahren das Weingut vollständig umgekrempelt – mit dem Rückenwind der hohen Parker-Bewertungen wurde alles modernisiert. Seine eigene Website ist allerdings seit Jahren Fragment geblieben. Dafür liefert unser dänischer “Liebhaber” wieder die Basisinformation. Zum Schmökern auch noch zwei lokale Websites. Und Le Pen vervollständigt das Lokalkolorit.

  • Website des Weingutes Clos des Papes – nur eine Startseite .. ohne was dahinter
  • Was Dänemark über Clos des Papes zu sagen hat
  • Die Gemeinde von Chateauneuf-du-Pape
  • Die Weinproduzenten von Chateauneuf-du-Pape
  • Le Pen spricht in Chateauneuf-du-Pape – Video auf YouTube
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Rotwein

Veneto – Valpolicella, Amarone, Gambellara, Recioto

Willi Schedlmayer | 16. Dezember 2012

Gambellara

Gleich hinter Vicenza gelegen wird hier vor allem Weißwein aus der Rebsorte Garganega gekeltert. Giovainni Menti ist ein innovativer Produzent, der das Regionaltypische zwar auch hereinholt, zugleich aber auch hinter sich lassen will. Sein Recioto ist brillianter Süßwein aus Gambellara – die anderen Weißen sind eher weniger in lokalen Traditionen verwurzelt: Weine mit Struktur und Kraft. Der Monte del Cuca schwimmt auf der Mode des “orangen Weines” – vergoren auf den Schalen. Der Wein verkostet sich jetzt durchaus interessant – ob er im Laufe der nächsten Jahre einmal mehr als das werden wird, schauen wir uns halt an.

Giovanni Menti

2011 – Riva Arsiglia

2010 – Monte del Cuca

2009 – Recioto di Gambellara D.O.C.G. (0,375 l

http://www.giovannimenti.com/

Valpolicella – Amarone


Aus den autochtonen Rebsorten Corvina, Corvinone und Rondinella wird hier auf 250-300 Metern Seehöhe in einem speziellen Kleinklima Rotwein gemacht. Besonders gut gelungen gleich der einfache Valpolicella Classico, bei dem der Terroirton schon schön herauskommt (braucht noch ein paar Monate). Der Lagenwein “I Cantoni” ist ein anderes Kaliber – derzeit noch relativ verschlossen – aber Potenzial für viele Jahre. Sehr interessant der mürbe Ripasso, der jetzt bereits gut trinkreif ist: Auf Pressrückständen von Amarone wird ein Septemberwein im Jänner einer zweiten Vergärung unterzogen. Also schon von der Technik her ein sehr individueller Wein!

Novaia

2011 Valpolicella Classico

2009 Valpolicella Superiore Classico – I Cantoni

2008 Valpolicella Ripasso Classico

2008 Amarone della Valpolicella Classico – Corte Vaona

Sehr zu loben die Website von Novaia – vor allem auf Italienisch: http://www.novaia.it/ilvino.htm

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Rotwein

Toskana

Willi Schedlmayer | 4. Dezember 2012

Chianti

Im Chianti sind die Colli Sienesi großzügig vor und um Siena gruppiert, ein relativ großes Gebiet. Auf dem Weingut Casale werden Bio-Weine gemacht, die abgrundtief gut sind: wenig Schwefel, kaum filtriert – herrliches Terroir (und für die Qualität sehr preiswert). Aus dem Chianti Classico biete ich zwei Produzenten an – urwüchsigen Rotwein von Mannucci Droandi – und moderner gestylten (mit viel Schliff) von Fattoria di Petroio.

Chianti Colli Sienesi – Azienda Agricola CASALE

bio: 2012

bio: 2008

bio: Riserva 2007

Chianti Classico – Mannucci Droandi

bio: 2011

Chianti Classico – Fattoria di Petroio

2011

Riserva 2010

Brunello di Montalcino

Mit Piombaia habe ich endlich auch in dieser Region einen Produzenten gefunden, der in allen Bereichen so arbeitet, wie man sich das nur wünschen kann – biologische Landwirtschaft, Spontangärung, behutsame Kellertechnik .. und menschenfreundliches Marketing! Die Weine sind wunderbar typisch und preiswert. Loacker ist auch beim einfachen Wein deutlich teurer – die Brunelli sind freilich eine Klasse für sich. Preise auf Anfrage.

Piombaia

bio – Rosso di Montalcino 2010

bio – Brunello di Montalcino 2009

Loacker

bio: Rosso di Montalcino 2010

bio: Brunello di Montalcino 2006

bio: Brunello di Montalcino 2007

Maremma

Aus Salzseen und Sumpf der “Natur” abgerungen  – vor wenigen Jahrzehnten noch völlig unbedeutend entwickelt sich die Maremma als Weinregion prächtig (wenn man auf die Preise von Sassicaia & Co. schaut, vielleicht allzu prächtig). Morellino di Scansano ist eine interessante DOCG – und Loacker macht zumindest hier Bio-Wein, der nicht  so übertrieben teuer ist.

Morellino di Scansano – Loacker

bio: 2010 – Valdifalco, Loacker

bio: 2007 – Valdifalco Riserva, Loacker

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Rotwein

Valtellina: Weinbau

Willi Schedlmayer | 30. September 2012

Der gute Rote aus dem Valtellina ist ein Bergwein vor allem aus der Nebbiolotraube, die hier aber traditionell Chiavennasca heißt. Das Valtellina: ein alpines Tal an der Grenze zur Schweiz und zu Südtirol, das im Norden von der Bernina und dem fast 4000 Meter hohen Piz Palü überragt wird. Es ist Verwitterungsboden (Urgestein) und seine Sande, auf denen der Wein hier vor allem wächst. Seit Jahrhunderten werden die Berghänge hinauf Terrassen gebaut. Besonders im Spätsommer und Herbst, vor der Lese, ist der Kontrast zwischen warmer Sonnenexposition und sehr kühlen Nächten der Aromen- und Säurebildung förderlich – und so bekommen wir hier auch bei sehr guten Gewächsen einen relativ hellen Wein ins Glas, der duftig ist, viel Finesse hat, eine angenehm kühle Frische – und zugleich wärmend und lang im Abgang. Der besondere Charakter der besten Weine dieser Region ergibt sich weiters daraus, dass für ihre Bereitung ein Anteil nachgetrockneter Trauben verwendet wird (auf Strohmatten getrocknet).

Sondrio

Die Provinzhauptstadt, die Stadt an der Adda, die Weinstadt – die bedeutendsten Weinlagen des Valtellina befinden sich unmittelbar über Sondrio – und vom Zentrum der Stad aus sieht man bis hoch in die terrassierten Weinberge hinauf. (Bild links)

Website von Sondrio

Die Qualitäten:

Vom “einfachen” IGT – über den Rosso zu Valtellina superiore und Sforzato (D.O.C.G.) – es ist fast alles Rotwein und hauptsächlich aus Nebbiolo-Trauben. Weißwein macht unter 1% aus – rote Rebsorten neben dem Nebbiolo (oder Chiavennasca) sind vor allem Rossola nera, Pignola valtellinese und Fortana.

Terrazze Retiche di Sondrio IGT

- Rotwein großteils aus Nebbiolo-Trauben von den Steilhang-Terrassen, die auf den Südhängen über Sondrio liegen – diese sind Teil der Rätischen Alpen, daher der Name. Der erlaubte Hektarertrag ist höher als bei Valtellina superiore. Auch ist die Verwendung nachgetrockneter Trauben nicht erlaubt. Der Ausbau erfolgt in Stahltanks, was den Weinen eine angehme Fruchtigkeit und Frische verleihen kann. Der Wein von Le Strie war durchaus komplex, kräuterig – interessant. Der Preis entspricht etwa einem guten 1er Cru an der Côte Chalonnaise (da schaust:, aber solche Terrassen haben die dort eben nicht). Dank an Stefano Vincentini von Le Strie für seine detaillierte Auskunft zum Thema Terrazze Retiche.

Rosso di Valtellina D.O.C. – bei unserem Kost-Beispiel (Bild oben links) von ARPEPE handelt es sich tatsächlich um einen “deklassierten” Superiore. Aber auch so ist der Wein noch immer als D.O.C. klassifiziert – und anders als der Terrassenwein im Holzfass ausgebaut. Auch der Ertrag ist geringer. Das alles rechtfertigt gewiss einen höheren Preis – aber um wieviel höher? Wieder macht der Weinhändler eine interessante Beobachtung. In Chiavenna findet man die Flasche in einer sehr gut sortierten Vinothek ca. um 10 Euro – der Produzent velangt aber vom (potentiellen) Importeur auch nicht viel weniger – freilich noch ohne Steuern. Bei Wine-Searcher findet man zwischen 2009 und 2012 eine Preisentwicklung zwischen 7 und 19 Euro (siehe Link unten). In diesem Fall dürfte das aber nicht wirklich für den Wein sprechen (der Markt entwickelt sich, es handelt sich also um eine gute Investition), sondern darauf hindeuten, dass versucht wird, für das Nischenprodukt einen rein spekulativen Preis zu erzielen. 7-10 Euro ist der Wein allemal wert – beim Doppelten hört sich die Liebhaberei auf. Degustativ besticht der Rosso von ARPEPE durch frische Säure und dichte Aromen – guter Tischwein.

http://www.wine-searcher.com/wine-141942-0001-ar-pe-pe-rosso-di-valtellina-lombardy-italy

Valtellina superiore D.O.C.G.

Die amtlichen Vorgaben sind zahlreich – nach internationalen Maßstäben aber teilweise erstaunlich. So der maximale ha-Ertrag von 8 Tonnen. Das ergibt etwa in Frankreich nicht mehr als einen roten Landwein! Die guten Produzenten legen natürlich auch im Valtellina Wert darauf, diese Vorgaben zu unterschreiten – aber was für ein System! Hohe Ertragsgrenzen – die dann unterschritten werden, damit was Trinkbares herauskommt. Ebenfalls vorgeschrieben ist eine Fasslagerung von 12 Monaten und ein minimaler Alkoholgehalt von 12 %. Der Anteil an Nebbiolo muss mindestens 90 % betragen. Entscheidend für die Eigenart dieser Weine ist, dass ein Anteil von nachgetrockneten Trauben verwendet werden darf (bis zu 30%). Hier muss man nicht noch einmal das denkwürdige System am Werk sehen (erst eine hohe Ertragbeschränkung festlegen – und dann volumensreduzierte Trauben mitverwenden), sondern durchaus eine regionale Tradition, die ihre Meriten hat. Es ist ja das herbstkühle Klima, das die Trocknung der Trauben erst möglich macht (auf Strohmatten aufgebreitet). Das so konservierte Material kann dann Ende November bis Mitte Jänner, wenn der Großteil der Ernte bereits vergoren ist und auch sonst in der Landwirtschaft nicht mehr so viel Arbeit anfällt, langsam (durchaus auch nach und nach) verarbeitet werden.

Die Ertragsbegrenzung für Valtellina superiore ist also eigentlich lächerlich hoch – und die Fasslagerung als solche sagt auch nicht viel über die Qualität des Produkts aus. Es muss aber ganz klar gesagt werden: In dieser Klasse von Weinen finden wir wirklich großartige Gewächse – Weine die auch den Vergleich mit so berühmten Regionen wie Piemont oder Burgund nicht zu scheuen brauchen. Wem verdanken wir diesen Umstand? Ist es der Markt, der das hervorbringt – das Engagement der Winzer – die Nachfrage der Schweizer? Jedenfalls wird man hinsichtlich der verlangten Preise nicht mehr ganz so streng sein. Und doch: ein eigenartiges Gebilde!

Für die zwei folgenden Lagen habe ich keine Muster bekommen und kann derzeit auch nicht viel über sie sagen.

Maroggia – an Sassella anliegend – kleine Lage (25 ha)

Valcella – die größte Einzellage (137 ha)

Sassella – davon habe ich vor allem im Valtellina selbst manches erfreuliche verkostet.

Es handelt sich um eine große Lage (130 ha) westlich oberhalb von Sondrio – von der Stadt aus sieht man auch auf das santuario mariano della Sassella hinauf (ein Bild über den Link: http://www3.orobie.it/articolo.asp?UrlFile=/input/2001/04/SOMM_not.html). Die links gezeigte Flasche “Stella Retica” hatte als Musterflasche leider Korkgeschmack – beim Produzenten hat er mir im August aber sehr gut geschmeckt. Aus der gleichen Lage bietet ARPEPE einen Wein an, der es wahrlich in sich hat: den “Ultimi Raggi” 2005. Die Trauben stammen aus großer Höhe (über 600 Meter) und sind spät gelesen. Der Anteil an stockgetrockneten (sehr spät gelesenen) Trauben bringt Alkohol und Fülle. Der Wein hat die Vibration eines ganz großen Weines – hier nur der Link zur Unterseite beim Produzenten http://www.arpepe.com/it/i-nostri-vini/229/sassella-ultimi-raggi.htm.

Grumello Lage von 78 ha nord-östlich von Sondrio mit einer Burg aus dem 13. Jh. Mir fällt es nicht leicht, eine spezifische geschmackliche Eigenart anzugeben – vielmehr sind die Unterschiede zwischen einzelnen Weinen enorm. Der links abgebildete Grumello von Triacca war jahrgangsbedingt nervig, dabei aber durchaus auch harmonisch (und jedenfalls vergleichsweise preiswert). Von ARPEPE habe ich großartigen Grumello gekostet, der geradezu burgundische Dimensionen hatte (Grumello Riserva “Buon Consiglio”). Rechts unten eine Teil-Ansicht der Grumello-Lage von unten.

Inferno

Der Name hat gewiss mit den Arbeitsbedingungen der heißen Lage zu tun (55 ha). Der Wein von Triacca aus dem Jahr 2009 hat uns sehr für sich eingenommen: rotbeerig, deutlicher Wärmeton, dabei die typische Säure (in diesem tollen Jahrgang mürber als sonst). In Italien sind die Weine von Triacca erstaunlich günstig zu bekommen: eine Empfehlung! (Vgl. etwa hier: http://www.wine-searcher.com/wine-235187-2007-triacca-grumello-valtellina-superiore-docg-lombardy-italy)

Sforzato D.O.C.G.

Die Trauben für den “Sfursat” oder Sforzato werden auf Strohmatten um die 110 Tage lang nachgetrocknet – in dieser Zeit verlieren sie mehr als 40% ihres Gewichtes und der Zuckergehalt steigt proportional. Der Mindestalkoholgehalt liegt bei 14 %, tatsächlich finden wir aber Weine mit bis zu 15,5 % Alkohol. Technisch ist dieser Wein dem Amarone nicht unähnlich – geschmacklich unterscheidet er sich sehr von diesem. Wieder ist es die für das Valtellina typische höhere Säure und eine wunderbare Finesse, die die besten Weine auszeichnet. Sie werden mindestens zwei Jahre im Holzfass und auf der Flasche ausgebaut und brauchen meist 5-8 Jahre, um ihre volle Reife zu erlangen. Bei guter Lagerung sind sie Jahrzehnte haltbar. Ein guter Sforzato hat wirklich einen großen Atem – feiner Duft, subtiler und zugleich kräftiger Geschmack, sehr nachhaltig – und bei allem Alkohol nicht schwerfällig (manchmal mit leichter Restsüße). Zugleich eine Herausforderung für die Küche (köstlich mit Wild oder getrocknetem Fleisch – aber auch mit Pilzgerichten).


Produzenten

Interessante Hinweise erhalten wir hier:

http://www.cervim.org/de/valtellina.aspx

Demnach haben 96 % aller Weinbaubetriebe im Valtellina weniger als ein ha Anbaufläche – die restlichen 4 % besitzen insgesamt 35 % der gesamten Rebflächen, und tatsächlich sind es einige Wenige, die sich den überregionalen und internationalen Markt aufteilen.

Ich hätte natürlich Lust, einige von den ganz kleinen Produzenten zu besuchen. Was kostet bei denen eine Flasche – wie schmeckt sie? Es ist nicht ausgemacht, dass diese bäuerliche Struktur nicht auch Qualität hervorbringt. Ich erinnere mich etwa an eine Wurst aus Pferdefleisch, die ich bei einem ganz kleinen Produzenten gekauft habe und die wundersam gut war.

Einige Produzenten findet man hier:

http://www.consorziovinivaltellina.com/I_Produttori.html

Die von uns verkosteten Produzenten kommentiere ich hier nur kurz:

AR.P.E.P.E. – habe ich vor Ort besucht und sehr feine Weine verkostet (siehe oben, Grumello und Sassella). Auch die Keller sind beeindruckend. Bei den Mustern hatten wir weniger Glück (Korkgeschmack) und die Preise schienen teilweise zu hoch. Die besten Weine sind aber entschieden ihr Geld wert! Website hier: http://www.arpepe.com/de/copertina

Conti Sertoli Salis – hat eine aufwändige Website .. zwei Weine haben wir verkostet – einen von den rätischen Terrassen (nervig, duftig, viel Charakter) und den Sforzato Canua (leichte Salznote, auch etwas bitter: alles andere als ein Schmeichler! Man braucht Zeit, um sich anzufreunden mit ihm, der Wein gibt aber schon was her). Website des Weingutes hier: http://www.sertolisalis.com/vini_rossi_eng.html

Von Le Strie haben wir nur einen “einfachen” IGT gekostet – gut und ansprechend. Per Mail zudem profunde Auskunft erhalten! Alles sehr sympathisch. Hier zur Website: http://www.lestrie.it/

Plozza hat Muster geschickt – aber aus der Schweiz (da wäre Zoll nachzuzahlen gewesen: das wollten wir denn doch nicht); so haben wir leider nicht gekostet. Hier zur Website:http://www.plozza.ch/

Von Triacca haben wir drei Weine gekostet – besonders Inferno 2009 und Sforzato waren ganz ausgezeichnet. In Italien sind die Weine günstig zu bekommen – wahrlich eine Emfehlung! Hier zur Website: http://www.triacca.com/

Von Mamete Prevostini haben wir nur einen Sforzato gekostet – grandioser Wein von enormer Fülle. Hier zur Website des Weingutes:  http://www.mameteprevostini.com/de/home.jsp?idrub=2

Mamete Prevostini ist auch Präsident des Consorzio Tutela Vini Valtellina, auf dessen Website grundlegende Informationen angeboten werden (hier habe ich mich gerne bedient): http://www.consorziovinivaltellina.com/Homepage.html

Besonders hinweisen möchte ich auch noch auf: CERVIM – Forschungs- und Studienzentrum zur Wertschätzung des Weinbaus in den Bergregionen. Hier findet man nicht nur zum Valtellin sehr Lesenswertes: http://www.cervim.org/de/valtellina.aspx

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Rotwein

Spanien

Willi Schedlmayer | 12. April 2011

Vicente Gandia

Handlese, moderne Vinifikation, Ausbau im Eichenfass – es wird nicht gespart bei der Herstellung dieser Weine aus dem Rioja – und doch sind sie erstaunlich preiswert.

Raiza: Rotweine

Rioja Crianza 2006

Rioja Reserva 2005

Für mich besonders erfreulich sind die rebsortenreinen Weine aus biologischer Landwirtschaft: schlank und duftig, aber vibrierend von Lebendigkeit, sehr gelungen .. und überaus preiswert!

Weißwein (biologisch zertifiziert):

Verdejo 2010

Rotweine (biologisch zertifiziert):

Tempranillo 2010

Cabernet Sauvignon 2010

eine Klasse für sich ist die Cava – extraktreich und aromatisch dicht. Passt vor allem als Essensbegleiter vorzüglich – aber nicht nur zu Meeresfrüchten, sondern auch zu Geflügel, Kalb und Schweinefleisch oder zu gewürzten vegetarischen Gerichten.

Cava Brut – El Miracle

Bodegas y Viñedos Palacios – Duque

Im Rioja-Alavesa-Gebiet gelegen. Das Klima ist hier im Baskenland von den nahen Bergen bestimmt – die Weine sind schlank, aromatisch-frisch und schön mineralisch. Die Rotweine werden aus sehr alten Reben (teilweise über 100 Jahre) gewonnen!

Weißwein (nicht biologisch zertifiziert):

Buradon 2007

angenehm reife Säure, leicht – inzwischen gereift und dementsprechend dicht im Geschmack (Ausbau im Stahltank)

Buradon 2007

Rotweine (biologisch zertifiziert):

Dion 2008
Buradon 2006

der Dion leicht und fruchtig, etwas ungestüm leicht-weiniges Stinkerl,
der Buradon schlank und gut strukturiert, bereits harmonisch (Barrique-Ausbau)


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Rotwein, Vom Wein

Beaujolais

Willi Schedlmayer | 22. März 2011

Gamay

99 Prozent der Rebfläche im Beaujolais ist mit Gamay bepflanzt, aus dem vor allem Rotwein gemacht wird – der Rest mit Chardonnay. Genetische Untersuchungen weisen dem Gamay als Herkunft eine spontane Kreuzung aus Pinot Noir und Gouais blanc zu. Er ist früh reifend und relativ dünnschalig.

Maceration Carbonique

Ist es nicht herrlich: Weltweit wird Wein mehr und mehr maschinell geerntet, hat sich die Hochkultur in der Reben-Erziehung durchgesetzt, wird nach der Ernte fleissig entrappt .. im Beaujolais aber hat sich eine ganz andere Tradition gehalten. Stockkultur, (die Rebe hat nur einen Stock, an dem sie sich hochranken kann), manuelle Ernte – und dann: ein ganz eigenständiger Umgang mit der Traube im Keller. Entscheidend ist hier, dass die Trauben sehr schonend geerntet werden und daher unverletzt in den Keller kommen – darum händische Ernte.

Es ist aber noch ein bissl komplizierter, denn wenn die Trauben “carbonisch” vergoren weden, sollte vorher schon gärender Most im Gärtank sein, damit das Kohlendioxyd der Maische eine zu starke Oxydation der ganzen Trauben, die zugegeben werden, verhindert. Es wird also vor der eigentlichen Ernte bereits ein Teil der Trauben (ca 10%) geerntet und entrappt und gequetscht, damit schnell eine Gärung in Gang kommt – diese Maische bildet die Grundmasse, auf die dann die nichtentrappten Beeren der eigentlichen Lese geworfen werden. Wenn langsam und sukkzessiv gearbeitet wird, kann später dann das Kohlendioxyd des ersten Gärbehälters in einen zweiten Gärbehälter geleitet werden, um dort die Traubenmasse zu schützen.

Unter dem Druck der angehäuften Trauben beginnt der Saft zu fließen – immer aber im Schutz des Gases im Gärbehälter. Bevor die  alkoholische Gärung noch zu Ende ist, wird der Saft bereits abgezogen. Dieser Seihmost kann von fabelhafter Qualität sein – hoch im Zuckerwert (und damit an potentiellem Alkohol), mit geringem Säureanteil, farbig und feinduftig. Aus Kostengründen wird aber auch der Rest der Masse schonend gepresst – in diesem Most ist dann mehr Säure und Tannin enthalten, von den Stängeln auch ein leicht holziger Ton.

Beaujolais oder Süd-Burgund?

Seit 1930 gehört das Beaujolais zum Weinbaugebiet Burgund – doch darf der Rotwein von hier erst seit 1994 sich auf die Appellation Bourgogne beziehen.

Ein Studium der Etiketten meiner Weine des neuen Jahrgangs ergibt folgenden Befund: Der Régnié heißt Cru du Beaujolais und schmeckt auch urtypisch nach der Region. Fleurie und Morgon nennen nur die Appellation, nicht aber die Region Beaujolais – und der Moulin-à-Vent führt die Regionalbezeichnung „South Burgundy“.

Das hat gewiss mit der Reputation der Region zu tun, die durch Massenweine und manchmal geradezu schauderbare Beaujolais nouveaux in Verruf geraten ist. Beaujolais hat von daher einen fatalen Klang – ganz zu unrecht, denn schlechten Wein gibt es auch anderswo. Die Wahrheit ist, dass guter Beaujolais überaus eigenständig ist und sehr gut das Terroir zum Ausdruckl bringt. Die besten Weine kommen sicherlich aus den 10 Appellationen, den Crus du Beaujolais, die sich die Winzer darum zurecht mit Stolz aufs Etikett schreiben dürfen. Innerhalb der Appellationen gibt es auch Lagenbezeichnungen, die in einer zukünftigen Klassifikation eine Rolle spielen dürften. Vielleicht gibt es also auch hier bald 1er Crus. Besonders die Appellation Moulin-à-Vent orientiert sich mehr und mehr an Burgund – hier werden schon länger gut haltbare Weine gemacht, die auch jetzt bereits höhere Preise erzielen.

Zwei Typen von Terroir – vier Klassen Beaujolais

Der Name Beaujolais leitet sich vom Ort Beaujeu her (das alte Bellojovium), früher das Zentrum der Region.

Das große Weinbaugebiet des Beaujolais erstreckt sich zwischen den Städten Mâcon und Lyon auf einer Länge von ca. 55 km. Die Rebhügel steigen von den Tälern der Saône und des Rhône bis zu den bewaldeten Bergen in einer Breite von bis zu 20 km an.

Das kleine Flüsschen Nizerand trennt geologisch zwei Großbereiche – im Norden dominert der rosa Granit, im Süden leuchten weithin die Pierres dorées, warm-goldener kalkhaltiger Sandstein.

Dieser Gliederung entspricht eine Qualitative der Weine: im Süden wächst der leichtere einfache Beaujolais oder Beaujolais superieur, nördlicher darf er sich Beaujolais Villages nennen – und ganz im Norden drängen sich die zehn Crus du Beaujolais aneinander, die besten Lagen, die den Status einer eigenen Appellation haben.

In den nördlicheren Teilen ist bis heute die maschinelle Ernte verboten, es wird also alles von Hand gelesen, damit das unversehrte Traubenmaterial mit der traditionellen „Maceration Carbonique“ vergoren werden kann.

Die Crus

Saint-Amour (317 ha)

Der nördlichste Cru mit lehmig-kalkhaltigen Böden, gemischt mit Granitsand – immer wieder findet man herrliche Weine, die einen richtig anspringen .. und dazu der sprechende Name, der auf einen Missionar zurückgeht, der anscheinend heiliggesprochen wurde.

Juliénas (609 ha)

Langgestreckt (und in einem Teil noch über St. Amour nördlich hinausreichend). Unterschiedliches Mikroklima – ergibt oft sehr feine und subtile Weine.

Chénas (285 ha)

Der Eichenhain, von dem es noch immer Reste gibt, geben dem Dorf und dem Wein den Namen. Vom Boden her ähnlich wie Moulin-à-Vent (Granit und Granitsand) verbindet er die Tugenden seiner Nachbarn: Finesse und Kraft – und kann gut altern.

Moulin-à-Vent (681 ha)

Dieser Cru muss ohne gleichnamiges Dorf auskommen und hat sein Emblem in der weithin sichtbaren Windmühle. Der rosa Granit mit Mangan-Anteilen gibt dem Wein seine typischen Noten. Schon lange gilt der Moulin-à-Vent als der haltbarste Wein aus dem Beaujolais, der sich in guten Jahren erst im Alter von 10 Jahren voll entfaltet und dann Pinot-ähnliche Noten entwickeln kann.

Morgon (1.132 ha)

Eine starke Differenzierung der Böden und Höhenlagen erschweren eine allgemeine Charakterisierung. Als typisch wird jedoch angesehen, wenn ein Basalt-Ton sich bemerkbar macht, was am stärksten in der Lage du Py der Fall ist – der Mont du Py ist ein alter Vulkanhügel. Im Gegensatz zu den pH-sauren Granitböden ist der Basalt-Grund leicht basisch.

Chiroubles (376 ha)

Mit einer durchschnittlichen Höhe von 450 Metern ist dieser Cru der höchstgelegene – die Weine sind duftig und elegant.

Fleurie (879 ha)

Durch die Lage zwischen Morgon, Moulin-à-Vent und Chirouble wird schon deutlich, wie vielfältig die Möglichkeiten hier sind – allgemein wird das Wort „feminin“ bemüht, um die Finesse des Fleurie zu beschreiben. Tatsächlich meist weniger tanninhaltig als der Moulin-à-Vent und ohne den Basalt-Ton des Morgon, reichhaltiger als der Chirouble und typisch durch seine Granitböden ist der Fleurie das Inbild eines Cru du Beaujolais – herrlicher Schwung, schöner Bodenton, fleischig, ohne üppig zu sein, nervig, aber nicht hart .. ah, ah, ah (aber ins Schwärmen könnte man bei jedem anderen Cru auch kommen, wenn man einen guten Wein im Glas hat)

Brouilly (1.315 ha)

Der Brouilly ist der größte Cru – und daher auch am weitesten verbreitet. Einen wirklich guten Brouilly zu finden ist aber gar nicht so leicht! Sie sind dann schön erdig, etwas fleischig und am besten, wenn sie nicht zu jung und nicht zu alt sind – also im Alter von 2-5 Jahren. Von einem Winzer, der keinen Côte-de-brouilly hat, wird er vielleicht aber auch so ausgebaut, dass er leicht 10 Jahre hält!

Côte de Brouilly (331 ha)

Der höchste Vulkanhügel im Beaujolais – die Weine sind wunderbar mineralisch-schlank und von feinen Tanninen gestützt!

Régnié (746 ha).

Erst seit 1988 als zehnter Cru du Beaujolais anerkannt – duftig und wunderbar vollmundig! Schon gar von einem Produzenten wie André Rampon.

Als Quelle hat mir vor allem der Wikipedia-Artikel gedient:

http://fr.wikipedia.org/wiki/Vignoble_du_Beaujolais

sowie die von hier weiterführenden Links zu den Crus und Fachausdrücken wie Maceration carbonique oder Gamay

Meine Weine aus dem Beaujolais finden Sie hier

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